Deutsches Trainerduell: Babbel kostet Zinnbauer wohl seinen Job

Deutsche Trainer stehen in der Schweiz traditionell hoch im Kurs, am Wochenende trafen in Gestalt des FC Luzern und des FC St. Gallen zwei Teams aufeinander, die Übungsleiter aus der Bundesrepublik beschäftigen, sich aber wesentlich mehr von ihren Coaches versprochen hatten. Luzern, das von Markus Babbel betreut wird, steht nur auf Platz 6. Noch viel schlimmer geht es St. Gallen, wo noch der ehemalige HSV-Coach Joe Zinnbauer das Sagen hat: Nach zwölf Spielen steht man mit mickrigen zehn Punkten auf dem letzten Platz. Das Trainerduell mit seinem Landsmann war wohl Zinnbauers letztes Spiel.

In St. Gallen liegen die Nerven blank
St. Gallen verlor gegen den FCL mit 0:3 und zeigte einen bemitleidenswerten Auftritt. Nach dem frühen 0:1 (9. Minute) durch Juric fiel Zinnbauers Team völlig auseinander. Es war bemerkenswert, dass Luzern erst in der zweiten Hälfte in Gestalt von Puljic (57.) und Schneuwly (68.) treffen konnte. Selbst der Coach von St. Gallen urteilte, dass „wir heute eigentlich noch höher hätten verlieren müssen.“

Bemerkenswerter war allerdings der Auftritt Zinnbauers auf der folgenden Pressekonferenz, der beeindruckend zeigte, wie blank die Nerven beim 46-Jährigen liegen: Nach der ersten etwas kritischen Frage zu seinem eigenen Anteil an der Niederlage, fragte der Deutsche zurück, ob die Presse über ihn oder über das Spiel reden wolle. Anschließend verließ er wutschnaubend – nach zweieinhalb Minuten – die Pressekonferenz.

Präsident will sich nicht zu Zinnbauer bekennen
Auch in der Führungsriege hat man bemerkt, dass der Deutsche offenbar mit seinem Latein am Ende ist. Gefragt, ob Zinnbauer noch die nächsten Spiele bestreiten dürfe, antwortet St. Gallen-Präsident Dolf Früh in der „Blick“, dass man im Sport „nie etwas definitiv sagen kann.“ Er hoffe, so der Klubchef weiter, „dass die kommenden Spiele ein anderes Gesicht haben werden als zuletzt.“

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