FC Sion: Gabri zum Abschuss freigegeben
Dem FC Sion steht sportlich das Wasser bis zum Hals – wenn nicht sogar schon bis zur Unterlippe. Das Team des spanischen Trainers Gabri liegt abgeschlagen auf dem letzten Rang. Der Rückstand auf Platz 9 beträgt bereits jetzt satte sechs Zähler. Mit großen Hoffnungen war man dabei in die Rückrunde gestartet. Sion hatte sich in einem Militärcamp auf den Abstiegskampf vorbereitet. Gebracht hat es augenscheinlich nichts. Saft- und kraftlos kassierte man eine schmerzhafte 1:3-Pleite gegen die Grashoppers. Coach Gabri wird wohl der Leidtragende sein. Sion-Präsident Constantin Constanini – oder kurz CC – ist nicht unbedingt für seine Geduld und Zurückhaltung bekannt. Seine Aussagen nach dem Spiel gegen die Grashoppers lassen keinen Zweifel, dass Gabri zum Abschuss freigegeben ist.
Trainerwechsel in den nächsten Tagen?
Vielleicht werde der katalanische Coach „noch in dieser Woche“ gefeuert, schimpfte CC nach der jüngsten Pleite und redete sich dabei richtig in Fahrt. Das Militärcamp habe „überhaupt nichts gebracht“, so der Klubboss, es sei außerdem „so einfach gegen uns zu gewinnen. Der Gegner muss nur warten, bis wir einen Fehler gemacht haben.“ Im Mittelfeld sei „keiner in der Lage, einen gescheiten Pass zu spielen“, ätzt CC. Im Angriff lasse man außerdem alle Chancen aus. Gabri sei deshalb „wohl der falsche Mann“, bilanziert Constantini und hat damit seinen Trainer im Prinzip bereits öffentlich gefeuert. Denn nach dieser Demütigung dürfte der Katalane überhaupt kein Standing mehr in seinem Team haben.
Wer könnte kommen?
FCs Problem ist, dass es für ihn langsam schwierig wird, einen Coach zu finden, der bereit ist, sich Sion anzutun. Sportlich handelt es sich um ein Himmelsfahrtkommando und der Charakter des Vereinspräsidenten hat in der Vergangenheit noch jede Arbeitsbeziehung zu irgendeinem Trainer ruiniert. Vielleicht sitzt Sions Problem gar nicht auf der Bank, sondern im Büro des Präsidenten.