Schweizer Schiedsrichter fordern Einführung des Videobeweises

Jahrelang bekämpften gerade die Profi-Schiedsrichter in aller Welt die Einführung des Videobeweises. In Deutschland haben Sie verloren. Mit der Saison 2017/18 kommt der Videobeweis in der Bundesliga. Die Unparteiischen sind mit einem Mal davon begeistert – auch in der Schweiz, wie das Gespräch von „Watson“ mit den Super League-Referees Sandro Schärer und Patrick Graf zeigt. Beide machen sich für die Einführung des Videobeweises in der Super League stark.

Schiedsrichter: Videobeweis wird gebraucht
Graf erklärt beispielsweise, er sei „total für den Videobeweis.“ Wenn man dem Schiedsrichter Unterstützung bieten könne, was wolle man mehr. Schärer stimmt zu: Er hoffe, dass der Videoentscheid spätestens zur Saison 2019/20 in der Schweiz eingeführt wird. Bereits in diesem Sommer werde eine Delegation der Schiedsrichter nach Deutschland reisen, um live mitzuerleben, wie sich der Videobeweis in der täglichen Anwendung schlägt und welche Fallstricke es gibt.

Schärer widerspricht Kernargument der Videobeweis-Kritiker
Die Gegner des Videobeweises stützen sich in der Regel auf zwei Argumente: Zum einen finden Sie, dass sich der Profi-Fußball damit zu sehr von den Amateurpartien entfremdet. Zum anderen werde der Videoentscheid dem Schiedsrichter die Spielkontrolle aus der Hand nehmen, so die häufig beschriebene Angst.

Das erste Argument nimmt inzwischen ohnehin niemand mehr ernst. Profi-Fußball ist auch ohne Videobeweis längst nicht mehr mit Amateurspielen vergleichbar. Alleine die Stadien sind hierfür Beleg genug. Schärer entkräftet auch das zweite Argument: Der Videobeweis komme überhaupt nur in vier Fällen zum Einsatz: Bei roten Karten, Toren, Elfmetern und Spielerverwechslungen. Der Schiedsrichter könne sich außerdem auf eigenen Wunsch hin eine Szene noch einmal auf einem Bildschirm am Spielfeldrand ansehen. Er behalte so die Kontrolle.

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